Gesellschaft zur Förderung Kynologischer Forschung e.V.
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Etablierung neuer diagnostischer Verfahren zur
Untersuchung der Hypothyreose beim Hund
Dr. Sven Reese 1, Dr. Ulrike Breyer 2 + 3, Prof. Dr. Bernd Kaspers 2,
Dr. Thomas Göbel 3 und Prof. Dr. Wilfried Kraft 3
1 Institut für Tieranatomie I
2 Institut für Physiologie, Physiologische Chemie und Tierernährung
3 I. Medizinische Tierklinik der LMU München, Veterinärstr. 13,
80539 München
Einleitung
Funktionsstörungen der Schilddrüse können in Form einer Überfunk-
tion (Hyperthyreose) und Unterfunktion (Hypothyreose) auftreten.
Die Unterfunktion der Schilddrüse ist beim Hund die mit Abstand
wichtigste Krankheit der Schilddrüse und ist neben dem Diabetes mel-
litus und dem Hyperadrenokortizismus die dritthäufigste Endokrino-
pathie des Hundes überhaupt. Die Krankheit entwickelt sich langsam
und schleichend, weshalb frühe Symptome häufig übersehen, nicht
beachtet oder als Alterserscheinung abgetan werden. Die Diagnose
wird daher in vielen Fällen erst gestellt, wenn sich schwere klinische
Erscheinungen wie eine allgemeine Schwäche, Haarausfall oder auch
neurologische Symptome einstellen.
Pathogenese der Hypothyreose
Die wichtigsten Ursachen einer Hypothyreose beim Hund sind die
idiopathische Follikelatrophie und eine Autoimmunkrankheit, die
lymphozytäre Thyreoiditis (Autoimmunthyreoiditis oder Hashimoto-
Thyreoiditis), die eine fortschreitenden Zerstörung des Schilddrüsen-
gewebes zur Folge hat. Angeborene Defekte der Schilddrüse, Schild-
drüsentumoren oder Fehlfunktionen der Hirnanhangsdrüse spielen da-
gegen in der Pathogenese der caninen Hypothyreose eine untergeord-
nete Rolle.
Die Schilddrüsenhormone entfalten vielfältige Funktionen im Orga-
nismus. Sie regen den Stoffwechsel an, fördern Entwicklungs- und
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Wachstumsvorgänge und steigern den Kohlenhydratumsatz. Gleich-
zeitig beeinf