Erkrankungen
der Schilddrüse
bei Hund und Katze
Die Schilddrüse liegt bei Hund und Katze im unteren Halsbereich und ist eine der
wichtigsten Hormondrüsen für den geordneten Stoffwechsel des Körpers. Sie kann
normalerweise nicht getastet werden. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Herstellung
der Hormone Thyroxin (=T4, 3, 5, 3´, 5´-Tetrajodthyronin) und Trijodthyronin (= T3).
Die Regelung der Hormonproduktion ist ein komplexes Geschehen und erfolgt
einerseits über das TSH (Schilddrüsen stimulierendes Hormon), das in der
Hirnanhangsdrüse gebildet wird, andererseits über die gebildeten Hormone und
drittens über die Jodaufnahme. Aufgrund der derzeitigen Fütterungsgewohnheiten
spielt der Jodmangel keine Rolle mehr. Rasse, Geschlecht, Alter, Ernährung und
andere Erkrankungen sowie Medikamente können den Schilddrüsenhormonhaushalt
beeinflussen.
So wie beim Menschen kann die Schilddrüse auch beim Tier erkranken. Während
beim Hund in den meisten Fällen eine Unterfunktion der Schilddrüse =
Hypothyreose auftritt, ist bei Katzen eine Überfunktion = Hyperthyreose häufiger.
Die Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen kann nur mit Hilfe einer
Laboruntersuchung des Blutes gestellt und
gesichert werden – ein
Schilddrüsenprofil (Hund: T4, freies T4, canines TSH, Cholesterin; Katze: T4, freies
T4, ALP) wird erstellt.
Wie beim Menschen wäre auch die Szintigraphie zur Untersuchung geeignet, doch
ist dies nur in speziell dafür ausgestatteten Kliniken wie z.B. der Universitätsklinik in
Bern möglich.
Unterfunktion der Schilddrüse
Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann angeboren (ungenügende Ausbildung der
Schilddrüse oder der Hirnanhangsdrüse – selten bei Hund und Katze; Zwergwuchs)
oder erworben (Autoimmunerkrankung, Idiopathische Nekrose oder Tumor der
Schilddrüse oder der Hirnanhangsdrüse, Medikamente wie Phenylbutazon,
Phenobarbital, Salizylate u.a.) sein. In etwa 90 % der Fälle handelt es sich beim
Hund um eine Autoimmunkrankheit namens lymphozytäre Thyreoiditis und einer
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