aktiv Trailrunning
26 active woman
Einfach mal da rennen, wohin die Füße
einen tragen – davon träumen immer
mehr Läufer. Weg von den betonierten,
grauen Straßen, weg vom Zeitdruck.
Schon Konfuzius war der festen
Ansicht, dass der Weg das Ziel sei.
Vielleicht war der langbärtige Chi-
nese ja auch ein Trailrunner …
Über Stock und Stein laufen und
nicht immer nur auf asphaltierten
Wegen bringt Spaß, befreit die
Seele und macht fit.
active woman 27
Text: Monika Huber
Faszination Trailrunning
S chon wieder rote Welle! Ich ste-
he an der Ampel, wo ich doch
eigentlich Gas geben will, mich
auspowern, nachdem mir nach
acht Stunden im Büro der Hin-
tern eingeschlafen ist. Und auch mein Hirn
wieder mal dringend Frischluftdurchpustung
braucht. Neben mir röhrt ein roter Porsche,
der Ellbogen des Fahrers als Spoiler am Fens-
ter, darüber ein süffisantes Grinsen. Orange,
grün, er tritt aufs Gaspedal und knallt mir
mit Schmackes seine Duftmarke ins Ge-
sicht. Was mache ich hier nur?! So macht
Laufen weder Spaß, noch ist es gesund und
schon gar nicht entspannend. Panisch fällt
mir der Spruch eines Freundes ein: Wenn du
eine Runde um die Hamburger Alster läufst,
rauchst du quasi eine ganze Schachtel Kippen.
Verdammt, ich will mir doch was Gutes tun!
Ich muss weg von der Straße …
Straße
von der
Weg und raus in die Natur, da wo die Luft noch
Sauerstoff beinhaltet, nicht der Porsche, son-
dern der Hirsch röhrt. Nur leider: Da, wo ich
hinwill, gibt es meist keine befestigten Wege.
TrailgeSTalTen fÜr die Seele
Umso besser, sagt Trailrunningtrainerin Julia
Böttger. Denn das Offroad-Laufen liegt voll
im Trend. Doch wie läuft man eigentlich rich-
tig „Trail“ und wo die Pfade finden, wenn man
kein Orientierungsgenie ist?
„Trail“ sollte man in der Zusammensetzung
mit „Running“ nicht stur mit „Pfad“ überset-
zen, sondern eher mit „alles, nur nicht Asphalt“
– also eigentlich offroad. Der wesentliche Un-
terschied zum Crosslauf liegt in dem fehlen-
den Wettkampfcharakter, vom Berglauf unter-
scheidet