COUNTRY REPORT
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TELE-satellite & Broadband — 12-01/2008 — www.TELE-satellite.com
Satelliten Groß und Einzelhandsgeschäfte in China
Die Mehrheit der Satellitenpro-
dukte werden in China hergestellt.
Deswegen wollte die TELE-satellite
Redaktion mal nachforschen, wie das
denn mit dem Kauf von Satellitenpro-
dukten in China selbst aussieht. Denn
in China ist der Verkauf von Satelliten-
produkten an Private verboten. Man
sollte also annehmen, dass es nicht
viele Satellitengeschäfte in China gibt.
Oder doch?
Und wie! Ein Insider erzählt uns, wie
das geht: „Eine Firma bekommt die
Genehmigung, elektronische Bauteile
zu verkaufen. Es gibt eine offizielle
Urkunde, und die hängt der Geschäfts-
inhaber gut sichtbar in seinem Geschäft
auf. Dann kommt der Prüfer vergewi-
ßert sich, das Private keine Satelliten-
produkte kaufen können.“
Allerdings gibt es andere Hinder-
nisse: Dass man mit einer Satelliten-
schüssel viele weitere Programme
empfangen kann, ist allgemein wenig
bekannt. Und durch die gesellschaft-
liche Tendenz in China, lieber etwas
gemeinsam zu tun, als individuell, ist
die Technik des Kabelfernsehen sehr
weit verbreitet. Dorfgemeinschaften
schließen sich zusammen, stellen eine
Satellitenempfangsanlage auf, und
verteilen das Signal mit Kabel oder
MMDS an die Haushalte. Da ist wenig
Raum für Experimente oder Fernemp-
fang, sondern es werden die staat-
lichen Sender und die vielen Kanäle
der Provinzen und Städte empfangen.
Üblicheerweise bezahlt man für einen
Kabelanschluß RMB 150 im Jahr (etwa
Euro 15), und eine komplette Satelli-
tenempfangsanlage wird einen chinesi-
schen Zuschauer etwa RMB 500 (etwa
Euro 50) kosten - und das einmalig.
Entsprechend ist das Angebot in
den Satellitengeschäften vor allem
auf diese Zielgruppe zugeschnitten,
also den Satellitenempfang in Gemein-
schaftsanlagen, und weniger auf den
privaten Individualempfang. Dennoch
bedeutet es, dass auch ein Satelliten-
DXer sich problemlos die notwendigen
Bauteile besorgen kann, auch w